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DIE BEGLEITHUNDEPRÜFUNG

DER STEINIGE WEG ZUM BEGLEITHUND

Unser großes Ziel für 2017 war es, den Eignungstest für die Therapiehundeausbildung zu bestehen. Um daran teilnehmen zu können, muss zuerst die Begleithundeprüfung (BH Prüfung) abgelegt werden. Aber was genau ist diese BH Prüfung eigentlich?

 

Ziel der Ausbildung zum Begleithund ist es, dass der Hund alltagstauglich ist. Er soll Grundkommandos befolgen, sozialverträglich und verkehrssicher sein.

 

Der erste Teil der Prüfung wird als „Unterordnung“ bezeichnet. Es sind immer zwei Mensch-Hund-Teams am Hundeplatz. Ein Team beginnt, das vorgegebene Laufschema abzulaufen. Währenddessen wird der Hund des zweiten Teams am Ablageplatz abgelegt. Das Laufschema beinhaltet das „Fuß“ laufen mit und ohne Leine, dabei gibt es Tempowechsel, Kehrtwenden und Rechts- und Linkswenden. Der Hund soll außerdem „Sitz“ mit Abholen und „Platz“ mit Herankommen beherrschen. Weiters läuft man durch eine Gruppe aus vier Personen.

 

Der zweite Teil ist der Verkehrsteil. Hier wird getestet, ob sich der Hund im Verkehr, gegenüber Fußgängern, Joggern, Fahrradfahrern und bei Hundebegegnungen angemessen verhält, also freundlich bleibt und sich an seinem Halter orientiert.

 

VERKEHRSTEIL

Im Verkehr soll sich der Hund freundlich verhalten.

Soweit so gut. Wir starteten mit dem Training Ende Mai 2016. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hunde der anderen Kursteilnehmer schon ein paar Monate älter und hatten bereits einige Trainingseinheiten hinter sich. Das erste Training lief überraschend gut. Alles war neu, Akito war aufmerksam und wir bewältigten das Laufschema ohne große Probleme. Im Laufe der Vorbereitung allerdings kam Akitos Pubertät immer mehr zum Vorschein. Er schnüffelte beim Fuß gehen ständig den Boden ab, lief beim Abrufen quer über den ganzen Platz und beim Ablegen rollte er sich auf den Rücken und mimte den Clown oder er lief gleich zum anderen Hund hin. Er schaffte es kein einziges Mal, die gesamte Zeit liegen zu bleiben. Der Prüfungstermin kam immer näher, ich war frustriert und hatte kaum Lust auf das Training und auch das Pubertier interessierte sich reichlich wenig für fade Unterordnung…

Nun war es so, dass die Prüfung verschoben werden musste und zu einem Termin stattfand, wo wir im Urlaub waren… Letztendlich sollte das unsere Rettung sein!

 

Nach dem Urlaub versuchten wir noch einmal, einen Termin für die Prüfung in unserer Hundeschule zu bekommen. Leider sollte es in diesem Jahr keine BH Prüfung mehr geben.

Eine Freundin erzählte mir, dass in ihrer Hundeschule die Prüfung meist Ende Oktober stattfindet. Also rief ich dort an. Und tatsächlich – es kam eine Gruppe zustande und wir konnten dort auf die Prüfung hinarbeiten. Das erste Training verlief mehr schlecht als recht. Alle Hunde waren etwas nervös und nicht besonders gut konzentriert. Die Trainerin wollte uns noch keine Garantie für ein Bestehen geben. Daher trainierten wir fleißig weiter, setzten Tipps um und arbeiteten intensiv an unseren Schwächen: dem Abruf und der Ablage. Zusätzlich sollte ich an meiner Präsenz, meiner Stimme und meiner inneren Haltung arbeiten.

Ein paar Wochen und viele Trainingseinheiten (wir waren drei bis vier Mal pro Woche am Hundeplatz) später, schauten wir mit Spannung der Prüfung entgegen.

Ich fühlte mich gut vorbereitet! Wir hatten intensiv trainiert und Akito hat in den letzten Tagen vor der Prüfung noch große Lernfortschritte gemacht. Ein kleiner Zwischenfall drei Tage vor der Prüfung sorgte noch einmal für Trubel und plötzlich war gar nicht mehr sicher, ob wir überhaupt antreten können… (siehe Blogbeitrag „Stillstand“)

GRUPPE

Akito muss im "Fuß" durch eine Gruppe von vier Leuten laufen.

Am 22.10. standen wir dann aber tatsächlich am Hundeplatz. Es war kalt und nass und die Stimmung war bei allen Teilnehmern leicht angespannt. Die zwei ersten Mensch-Hund-Teams begannen und beide Hunde liefen einfach super, auch die nächsten Teams schafften die Prüfung mit Bravour. Dann waren endlich wir dran. Wir starteten mit dem Laufschema, während unsere Prüfungspartnerin Amy zur Ablage ging. Akito ging schön im „Fuß“, er blieb sitzen beim „Sitz“ und liegen beim „Platz“. Zum Schluss kam der Abruf, die Spannung stieg – aber Akito war sehr konzentriert und ich war optimistisch. „Hiiiiiier“ rief ich über den Platz…. und das Pubertier kam sofort zu mir angesaust! Da huschte mir ein erleichtertes Lächeln übers Gesicht und auch unsere Trainerin konnte sich einen Grinser nicht verkneifen.

Dann gingen wir zur Ablage, während Amy die Prüfung lief. Auch hier war Akito sehr konzentriert! Er hielt fast duchgehend (Blick-)kontakt zu mir und achtete darauf, wie es weiter geht. Kurze Zeit später hieß es auch schon: „Zurück zum Hund!“ „Juhuuuuuuuu“ er war liegen geblieben und uns sind keine gröberen Fehler passiert!!

Die Richterin verkündete uns dann, dass wir diesen Teil bestanden hätten! Ich war überglücklich und als wir außerhalb des Prüfungsgeländes waren, machte auch Akito, angesteckt von meiner Freude und der unserer mitfiebernden Zuschauer, einen Luftsprung vor lauter Glück!! Den Verkehrsteil bestanden wir danach auch ohne Probleme. Ich war schon lange nicht mehr so erleichtert gewesen, wie an diesem Tag. Natürlich gab es zur Belohnung extra leckeres Futter für Akito und ich feierte mit den anderen Teilnehmern noch den erfolgreichen Tag.

BESTANDEN!

Alle Teilnehmer freuen sich, dass sie bestanden haben!