Blog

STILLSTAND

UND PLÖTZLICH STEHT DIE WELT STILL...

In unserem ersten Beitrag habe ich bereits von den Vorbereitungen auf die Begleithundeprüfung berichtet. Drei Tage vor der Prüfung passierte etwas Unvorhersehbares und auf einmal war gar nicht mehr sicher, ob wir überhaupt antreten würden…

 

Am Donnerstag in der Früh gingen wir ganz normal Gassi. Ein paar Tage zuvor hatten wir eine liebe Dorfbewohnerin mit ihrem Hund Leo und der Pflegehündin Emi kennengelernt. Dieses Dreiergespann begegnete uns auch an diesem Morgen. Da wir grade an einer sehr übersichtlichen Stelle waren und die Hunde gut miteinander auskamen, ließen wir die drei von der Leine und sie begannen sofort, ausgelassen miteinander zu spielen.

So gingen wir unseres Weges und gelangten langsam in die Nähe unserer Wohnung. Akito und Leo lieferten sich in dem Moment eine freundschaftliche Verfolgungsjagd.

Plötzlich entdeckte der Lausewuff seinen Hundekumpel Cowboy auf der anderen Straßenseite – bestimmt 300m von uns entfernt und schon fast im Haus - und da Akito gerade im Lauf war, sauste er mit vollem Schwung Richtung Cowboy davon. Leider befand sich zwischen den beiden eine Straße. Ich war so überrascht von seinem Verhalten, dass ich nicht einmal mehr rufen konnte. Also betete ich stumm, dass nicht gerade in dem Moment ein Auto kommt...

„Bumm“ hörte ich nur und sah meinen Hund durch die Luft wirbeln.

Und plötzlich stand die Welt still! Kein Vogelgesang, keine Menschenstimme, kein Straßenlärm… Es fühlte sich an, als wären meine Ohren mit Watte ausgestopft… Ich hörte nichts mehr…

 

AUF UND DAVON

Mit vollem Schwung lief Akito Richtung Cowboy davon.

Als sich mein Gehirn so langsam aus der Schockstarre lösen konnte, kamen mir Gedanken wie: „Jetzt ist es vorbei!“ und „Bitte lieber Gott, lass Akito nicht tot sein!“

Dann kam auch mein Körper allmählich wieder in Fahrt und ich lief so schnell es ging zu meinem Hund. Und da stand er – verwirrt und ängstlich zitternd mitten im Feld. Vor lauter Schock wollte er vor mir davon laufen und nur mit der Hilfe unserer Nachbarin, konnte ich ihn einfangen.

Mit den Tränen kämpfend, rief ich unseren Tierarzt an und er sagte, ich könne sofort vorbei kommen. Ich packte Akito ins Auto und wir fuhren ohne Umwege zu ihm.

Der Tierarzt machte einen Ultraschall, horchte Herz und Lunge ab und tastete die Knochen auf Brüche ab.

Gott sei Dank konnten innere Verletzungen und Brüche ausgeschlossen werden und wir fuhren kurze Zeit später, mit Schmerzmitteln im Gepäck, nach Hause. Akito war den ganzen restlichen Tag etwas unsicher und man merkte ihm den Schock an. Auch mir saß der Schreck in den Knochen und ich war sehr konfus und nicht gut bei der Sache. Wenn ich mir vorstellte, wie das hätte enden können, dann füllten sich meine Augen mit Tränen und ich ärgerte mich über meine eigene Dummheit!

Somit war die Generalprobe für die Prüfung natürlich gestrichen und die leckeren Fleischlaiberl, die ich als Superbelohnung am Vortag herausgebraten hatte, blieben schön im Kühlschrank.

Die Bilder dieses schrecklichen Unfalles gingen mir die nächsten Tage nicht mehr aus dem Kopf und ich musste mir immer wieder vorstellen, dass es auch anders hätte enden können…

Daher war ich unendlich dankbar und erleichtert, dass wir noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen sind!

Ich bereue sehr, dass es zu dem Unfall überhaupt kommen musste. Aber wir haben beide etwas daraus gelernt und die Leine bleibt von nun an viel öfter dran!

 

Wenn ihr wissen wollt, ob wir dann zur Prüfung angetreten sind, lest doch den Beitrag „Die Begleithundeprüfung“.